Wollen wir kurz über Moral sprechen? Cool. Beginnen wir mit unserem lustigen Lieblingswort für heute, dem Fi-Fa-Funktionär. Funktionär kommt von, man ahnt es, funktionieren. Und viele Dinge funktionieren am besten, wenn sie regelmäßig ausreichend geschmiert werden. Maschinen, Motoren, Fahrräder, Schubkarren. Der Fi-Fa-Funktionär scheint da, wie schockierende Enthüllungen jetzt zeigen, keine Ausnahme zu sein. Für den ordnungsgemäßen Betrieb, für eine reibungslose Fi-Fa-Funktion waren offenbar regelmäßige Schmierstoff-Dosen notwendig, die jetzt allmählich zu tropfen beginnen und Flecken auf weißen Westen hinterlassen. Dabei klingt es so nachvollziehbar – wenn die Stimme beispielsweise das Kapital eines Opernsängers ist, wieso darf die Stimme eines Fi-Fa-Funktionärs dann nicht auch eine Million wert sein, oder anderthalb unseretwegen? Die Stimme soll ja auch etwas Schönes singen, das zuckersüße Lied »Fuppes macht Spaß in der Wüste« vielleicht, oder den Schunkelklassiker »Mer losse das Geld in der Hölle« vom lupenreinen Ballsportdemokraten.
Aber immer mit der Ruhe, es gibt keinen Grund zur Erregung. Diese kleinen, Jahrzehnte zurückreichenden Unebenheiten werden ausgebügelt, sobald Oberdemokrat, Philanthrop und Neurochirurg Joseph »Corleone« Blatter wieder am Schreibtisch sitzt. Man kann sich ausmalen, wie schockiert er war, als ihn die Nachricht von den Festnahmen nach Feierabend erreichte, während er gerade Robbenbabys eine Gutenachtgeschichte vorlas. Möglicherweise sollte er sich aber doch ein paar gute Ratschläge bei seinem einzigen übrigen Konkurrenten holen, der sich ebenfalls um den Posten als König der Fußballwelt bewirbt: Prinz Ali bin al-Hussein leitet immerhin das Nationale Zentrum für Sicherheit und Krisenmanagement in Jordanien und wäre damit wertvoll für die Außendarstellung der sympathischen Kickertruppe. Die katholische Kirche hätte des Prinzen Dienste zwar nötiger – aber von »funktionieren« kann da ja kaum noch die Rede sein. Kein Klassenerhalt für den gesunden Menschenverstand.
Freitag 29.5.
Naturklang
Christian Burkhardt – live (Cocoon, Frankfurt)
Chris Tietjen (Cocoon, Moon Harbour, Frankfurt)
Chak Besh (Katerholzig, Naturklang Berlin)
Foolik (Sisyphos, Plötzlich am Meer, Berlin)
Gunnar Guess (Naturklang, Klangdynamik Berlin)
Jon Donson (Naturklang, Elektrostubete, Bern)
Ajele (Naturklang, I Feel you, Zürich)
Patrischa (Naturklang, Zürich)
Georg Stuby (Naturklang, Zürich)
Flexxi (Rotzige Beatz, Hamburg)
Lennart (Vonnorden, Hamburg)
24:00h
Tschilp! Röhr! Knrrz. Miau! Knurr? Uh Baby, we like it Rrooaarr. So gut sich die Züricher Naturklang-Truppe mit Outdoor-Feiern auskennen mag, wird sie sicher auch beim Antrittsbesuch im weiterhin überdachten Waagenbau eine gute, naturnahe Figur machen. Unter völlig transparenten Bedingungen wurden auch die Startplätze für Deepness-Spitzensportler wie Christian Burkhardt und Chris Tietjen aus Frankfurt, Berliner Prominenz wie Chak Besh, Foolik und Gunnar Guess sowie ausdauernde Hamburgschweizer DJ ausgelost, die ohne Murren und Knurren bis Qatar, äh nein, bis Samstagmittag durchhalten. Hopp Schwiiz!
https://www.facebook.com/events/1047117411968646/
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&
Samstag 30.5.
Ultimate Dancers' Invasion
English Fire (Black Chiney, Miami)
& Guest DJ
23:00h, 12 € (VVK bei Selekta)
Mit dem Trikot-überm-Kopp-Jubeltanz, der im Weltfußball durchaus Akzeptanz findet, kommt man hier nicht weit. Schließlich dreht sich die Nacht um die Invasion der besten Bewegungstalente Europas, die dem Wort »Dancehall« erst seine Bedeutungsschwere verleihen. Neben Matthew Richards aus Jamaika Binta aus Schweden, der offiziellen Dancehall Queen der letzten beiden Jahre, werden zahlreiche Abordnungen von England bis Ungarn erwartet, die zu den Klängen von English Fire in Rotation geraten werden. Es gibt viel zu lernen.
https://www.facebook.com/events/1377034505929201/
WAAGENBAU
Max-Brauer-Allee 204
22769 Hamburg
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Seiten
Review
Oh Schon Hell
27.05.15
Waagenbau - der Fi-Fa-Funktion�
21.05.15
Waagenbau - how high?
High, ich bin's, dein Alpha-Pyrrolidinopentiophenon! Endlich – vielleicht ist das das einzige Zeichen für den nahenden Sommer – berichtet der Blätterwald wieder über eine neue Trenddroge, die einen noch bekloppter zu machen droht als man ohnehin sein muss, wenn man ein Zeug schnupft, isst, spritzt oder anschaut, das der Volksmund Flakka nennt. Die Ahnenreihe ist klar. Niemand mag mehr Krokodil (das Verdünner-Zeug von vor ein paar Jahren), und Badesalz war mit dem ganzen Zombie-Gesichtsfresser-Irrsinn im Alltag einfach nicht praktikabel, also musste etwas Neues her. Flakka, der verwirrte kleine Bruder von Badesalz, sorgt in Florida für wenig Geld für eine Mischung aus Geschrei, wildem Herumrennen und versuchtem Sex mit Bäumen und könnte somit die ideale Festivaldroge sein, mit der man in der Menge nicht weiter auffällt. Außerdem klingt es nach Waka Flocka Flame, was ein klarer Pluspunkt ist, und macht einen vielleicht zu Donnergott Thor, was mindestens neutral zu verbuchen ist. Gibt's aber halt nur in Florida. Insofern bleibt uns das zum Glück alles erspart.
Schreibt's euch hinter die Löffel: Bleibt sauber, esst keine Gesichter, seid nett zu Bäumen und tanzt einfach mit uns.
Freitag 22.5.
Cali Agents – live
Cali Agents (Rasco & Planet Asia)
+ Durag Dynasty, Replacement Killers
Support: DJ Roodini
19:00 Uhr, 16 € (VVK)
Das war »How the West Was One«: Ende der Neunziger zählten Rasco und Planet Asia zu den Über-MCs einer neu erstarkten Indie-Rap-Szene an der US-Westküste. Nach ihren weltweit gefeierten Debüts musste man nicht lange »Supergroup« raunen, als – 15 Jahre ist das schon her – ihr gemeinsames Album folgte. Unaufgeregten, nachdrücklichen und immer tighten Rap ohne Schnörkel verbreiten die beiden Kalifornier seitdem in egal welcher Konstellation, aber diese Jubiläumsshow darf man trotzdem guten Gewissens hervorheben. Also. Gibt Rap. In geil und mit DJ Tristate und lokaler Unterstützung von Yung Roodini. Real talk.
FB: https://www.facebook.com/events/101710433494095
Info & VVK: http://oha-music.com/
… anschließend:
Familylove – Techno mit Herz
Krink – live (URSL)
Ollinger (Underyourskin Records)
Bodega (Minimal Anders)
Chris Kistenmacher (Audiolove, Rappelkiste Hamburg)
RA.Käthe (Radauuu)
Blech&Trommel (Familylove)
Plex (Familylove)
24:00h
Tanzen für den guten Zweck, das ist gemeinhin die Zauberformel für Hedonismus, wie man ihn nicht besser rechtfertigen kann. Gemeinsam mit den Clubkindern wird im Anschluss an den Rap-Spaß zu Techno mit Herz übergegangen – all das zugunsten von Flüchtlingen aus Krisenregionen. Um ein erwartbar extravagantes Krink-Liveset scharen sich derweil u.a. Ollinger, Bodega, Chris Kistenmacher, RA.Käthe und die Familylove Allstars. Ihr Kinderlein, kommet in Scharen!
http://clubkinder-festival.de/
https://www.facebook.com/events/1558312541100094/
&
Samstag 23.5.
Hoch10 – Next Level Finale
24:00h
Es war erneut eine nicht gerade langweilige Saison für die Freunde von Hoch10. Neben dem 15-Jährigen der Crew gab es 20 Jahre Metalheadz zu feiern, im Club dazu musikalische Highlights von Neosignal bis Sam Binga und Familienreleases von WEOSM oder Giacomo. Bevor es also auf Wiesen, Festivals und überhaupt raus in die große, weite Welt geht, setzt Hoch10 noch einen saisonabschließenden Tanztee im Waagenbau auf, feuert das Stövchen an und krümelt den Kandis auf die Tanzfläche. Nach der Saison ist vor der Saison, Schnaps ist Schnaps und Rakete ist Rakete, eh klar.
https://www.facebook.com/events/862835170448517/
WAAGENBAU
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15.05.15
Waagenbau J. Quak
An einem Brückentag wie heute am Schreibtisch zu sitzen und Texte in die Welt zu posaunen, hat etwas Romantisches, etwas überaus Idealistisches. Man freut sich schon auf die Abwesenheitsnotizen, die in freundlichen Worten mitteilen, der Adressat sei mit minimalem Einsatz an Urlaubstagen die längstmögliche Zeitspanne abwesend, man möge doch ein schönes Wochenende und etwas Geduld und so. Mit anderen Worten: Wer kann, also frei nehmen, der muss nicht, also sich um Dinge kümmern. Wieso auch? Gibt doch bessere Dinge zu tun in diesem Hamburg, das aussieht wie Mitte Mai und sich doch ein bisschen anfühlt wie Mitte Februar.
Enten füttern zum Beispiel. Ganz besonderes Augenmerk verdienen dabei die Entlein, die sich eher ein wenig am Rand des Pulks unter der Brücke herumdrücken, ein bisschen zu struppig und ein bisschen zu wenig entig aussehen. Denn die machen auf Dauer am meisten Spaß. Was für eine gute Einleitung zu einem neuerlichen Gastspiel der un-ent-lichen Geschichte: Ugly Duckling kommen nächste Woche wieder. Ein durchaus guter Grund, in den zuvor anstehenden zwei Feiernächten sparsam mit den Proviantstullen zu sein. Ein paar Krumen sollten jedenfalls übrig bleiben. Kann man am Mittwoch dann auch in Meatshake stippen. Ihr versteht.
Freitag 15.5.
HipHop Meets Dancehall
23:00h
&
Samstag 16.5.
Push
Matty Menck
24:00h, 8 €
Bitte springen Sie jetzt: Matty Menck ist derber Typ, doper DJ und übertrieben guter Produzent in Personalunion, und wenn er nicht gerade bei Push gastiert – also (leider) relativ häufig – rockt er auf Labels wie Toolroom, Tiger und Ministry Of Sound. Der Elektrolokführer der Herzen, der Streikbrecher der Liebe, der schönste Gast, den sich so eine bescheidene Nacht nur wünschen kann. Gute Clubmusik von Melbourne Bounce über Progressive House bis zum Ende der Welt. Alle Mensch an Bord!
https://www.facebook.com/events/346847725525167/
&
Mittwoch 20.5.
Ugly Duckling – live
Support: Zwegatmann
20:00h, 14 € im VVK
Für Teil 1 einer zweiteiligen Boom-Bap-Saga fährt Grossstatttraum im Entenstall Motorrad: Dizzy Dustin, Andy Cooper und Young Einstein sind die hochtalentierten Marx Brothers der Rapgeschichte, der mittelständische Spiegel, der der Bling-Rap-Ära hin und wieder vorgehalten werden sollte, schon seit Äonen auf die bewährt charmante Tour unterwegs und dabei immer noch und jeden Tag auf »fresh mode«. Fette Goldketten, Shelltoes und immer eine Handbreit Meatshake unterm Plattenspieler – wenn Rap nach Funk, Humor und Vielseitigkeit schreit, gackert das hässliche Entlein lauthals zurück.
Tickets gibt's im Vorverkauf u.a. bei Groove City, Under Pressure und unter den folgenden Links.
http://oha-music.com/
https://www.tixforgigs.com/site/Pages/Shop/ShowEvent.aspx?ID=11443
https://www.facebook.com/events/874000949317712/
&
Vorschau: Freitag 22.5.
Cali Agents (Rasco & Planet Asia) – 15 years anniversary tour
Kombiticket für Ugly Duckling & Cali Agents im VVK erhältlich
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08.05.15
Waagenbau vier Buchstaben
Freitag der große Aufschlag von Lovepop. Samstag die Kerle von Radio Love Love als Stargäste. Sonntag frei, damit mehr Zeit für Zuneigung ist. Niemand kann uns diese Woche vorwerfen, es nicht zu versuchen. Wir kleckern nicht, nein, wir überschwemmen uns und euch förmlich mit Liebe, mit harmonischem Dauerfeuer, mit Herzchen und Überschwang. Es ist ja auch wirklich alles ein bisschen anstrengend gerade, egal ob GDL oder BND – die Nerven liegen blank, die Volksgesundheit hinkt, Pendler leiden darunter, entschuldigt zu spät zur Arbeit kommen zu können, und am Ende wird gar im Ruhebereich des letzten einsam verkehrenden ICE laut gesprochen. Vielleicht zeigt all das nur: Abkürzungen mit drei Buchstaben machen nix als Ärger. (RTL. VW.) Viel wahrscheinlicher ist aber: die wirklich wichtigen Dinge im Leben haben vier Buchstaben und sind locker in der Lage, die Gesamtsituation nachhaltig zu verbessern. Tanz. Bier. Herz. Und vor allem: Love.
Der fortgesetzte Valentinstag, ohne Blumenabo und Kai Pflaume. Einfach nur mit einer Doppeldosis Glücksgefühle für Fortgeschrittene. Hochzeit!
Freitag 8.5.
Lovepop Reloaded
DJs:
Sven Enzelmann
Chris Fleig
23:00h, 8 €
Welch erfreuliches Treffen an der Max-Brauer-Allee: das Ex-Kir-Traditionsunternehmen Lovepop sagt jetzt im Bau laut und deutlich hallo zu Queers, Freaks und Freunden und bringt, wie sich das eben gehört, eine gewohnt charmante Mischung aus Pop, Indie, Alternative, Electro, Dance und generell schönen Dingen mit in den Bau. Jeden zweiten Freitag im Monat. Pop ist Liebe, und Liebe ist Lovepop. Herzlich Willkommen.
&
Samstag 9.5.
Up The Shut Fuck
Hulk Hodn (Radio Love Love)
Twit One (Radio Love Love)
Clingony (Topdawgz, Oha! Music)
Corner Floor:
DJ Profile (From Here To Funk)
Roodini
Kunst auf Karton: Superspray
23:55h, 9 €
Irritierend, diese ganze Liebe, die sich da über die nächste Ausgabe von Up The Shut Fuck ergießt, oder? Hulk Hodn und Twit One bringen aus Köln derartige Mengen harmonischer Love-Love-Vibes mit, dass wir unsere liebe Müh' haben werden, das alles zu verdauen. Letztendlich hilft wie so oft der Tanz: Die beiden Lieblings-DJs deiner Lieblingsrapper bauen turmhohe, äh, Türme aus Rap, Funk, Disco, Boogie und angenehm fiesem Bummtschak, und ganz nebenbei erklären sie so auch schlüssig ihre eigenen Produktionen – ob mit oder ohne Rap. Denn gerade ihre Instrumental-Releases (wie zuletzt Twit Ones grandioses Gegenkultur-Machwerk »The Sit In«) zeigen immer wieder, wie irre gut die zwei ihr Handwerk beherrschen. Um das vorschriftsgemäße Tiefbass-Fundament kümmert sich Baumeister Clingony, nebenan tummeln sich Profile und Roodini auf dem Corner Floor, es gibt Kunst in allen Ecken und sogar lecker wat zu trinken geschenkt, wenn man es in den ersten zwei Stunden durch die Tür schafft. (Aber halt kein Kölsch. Sorry, Jungs.)
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