Waagenbau trifft Ayran Maiden

Es war ein heißer Tag. Eigentlich wollte ich nur kurz zum Discounter, um einen Ayran und eine kleine Lungenentzündung an der Kühltheke zu holen. Als ich dann aber routinemäßig die ausliegenden Prospekte durchblätterte, stieß ich bei der Überschrift »Rockin' Styles« einen kleinen Freudenschrei aus: Eine vollständige Rock'n'Roll-Kollektion! Aerosmith, AC/DC und Kiss auf T-Shirts, Sweatshirts und, ja, Unterhosen! Dazu Bettwäsche (für die vielen Groupies), blöde Schuhe mit Nieten drin, ein zehnteiliges E-Gitarren-Set (möglicherweise werden die Saiten einzeln gezählt) und andere Utensilien für die große Rockshow zum kleinen Preis.

Immerhin ein Komplettpaket, nicht wie das eine Eazy-E-Shirt bei C&A oder irgendwas Punkiges von den Ramones beim schwedischen Textilhöker. Rock'n'Roll braucht Kontext. Rock'n'Roll braucht Einmachgurken im Glas und Schonkaffee im Kilopack, um sich abzugrenzen, um gegen günstiges Grillgut und Graubrot zu rebellieren. Beim Discounter versteht man das eben. Da sind die meisten Kunden alt genug, um sich an Kiss zu erinnern. Und die jüngeren Generationen werden noch Augen machen, wenn eines Tages Hudson Mohawke und Yung Lean den Grabbeltisch an der Kasse füllen.

Bis dahin aber ein wenig echter Rock'n'Roll, so Elvis-mäßig:


Samstag 26.7.
Sternbrücken Clubnacht

Waagenbau Lineup:

FS Green (Major Lazer, Amsterdam)
Mixwell (Samy Deluxe)
Ben Kenobi (Eimsbush)
Clingony (Topdawgz)
Talawah
Nerima

+ Fundbureau
+ Astra Stube

23:00h, 10 €, ein Eintritt für alle drei Clubs

Das leere, sommerliche Hamburg. Und dann die Sternbrücken Clubnacht, in der die letzten Einwohner der Stadt, zwischen Fundbureau, Astra Stube und Waagenbau pendelnd, vermutlich auch die verwaiste Kreuzung ganz für sich haben werden, von ein, zwei Wildschweinen vielleicht abgesehen. In den Clubs hingegen wird es mit insgesamt über 20 DJs deutlich voller – im Waagenbau beehrt uns FS Green aus Amsterdam, der auch bei Major Lazer ein, zwei Finger mit im Spiel hatte, begleitet u.a. von DJ Mixwell, Ben Kenobi und Clingony. Auf dem zweiten Floor kümmern sich Talawah und Nerima um Dancehall und Afrobeat, im Fundbureau setzt es Electro und Deep House von Marc Deal und der Zoo Clique und die Astrastube geht funky mit Hein Boogie und Freunden. Am 26. Juli, drei Clubs, fünf Floors, ein Eintritt.
https://www.facebook.com/events/700426020027840/

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Sonntag 27.7.
The Underachievers (live)

Support: DJ Clingony

19:00h, 17 € (VVK)

Flatbush, Brooklyn, ist im Haus: »Indigoism« war das erste Release der Underachievers nach ihrem Signing bei Brainfeeder, dem Label von – na? – Flying Lotus, genau. So ein Co-Sign von einem der schlausten Köpfe der heutigen Beatwelt sagt eigentlich schon genug aus über das kreative Duo, und so ist es auch kein Wunder, dass der Hype schon lange vor dem Debütalbum »Cellar Door«, das im August kommt, spürbar war. Sonntagabend dürfen wir daran teilhaben und überprüfen, ob der bescheidene Bandname nicht vielleicht doch etwas tiefgestapelt ist.
https://www.facebook.com/events/847222515307849/

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Mittwoch 30.7.
Ky-Mani Marley (live)

Aftershow ab 23h: Catchy Records

20:00h, 27 € (VVK)

Der ostafrikanische Name des Schauspielers, Songwriters, Reggae- und Dancehallmusikers heißt übersetzt »abenteuerlicher Reisender«, und auch die weitsichtige musikalische Mixtur seiner jüngeren Alben passt dazu: Ky-Mani ist längst nicht mehr nur Bobs Sohn und ein weiterer klassischer Reggae-Künstler, sondern ein Crossover-Erfolg, der sich auch in Kollaborationen von Young Buck über Mya bis Wyclef Jean wiederfindet.
https://www.facebook.com/events/512133432241975/


WAAGENBAU
Max-Brauer-Allee 204
22769 Hamburg

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