Waagenbau heldenhaft

Superman ist müde. Er schlummert in einer Regionalbahn im Südwesten der Republik friedlich vor sich hin, die New-Era-Cap tief ins Gesicht gezogen, den Mund ein wenig offen. Man kann es ihm nicht verdenken. Das Aufbaustudium Weltretten hat er summa cum laude abgeschlossen, Generationen von Teenagern begeistert, Leben verändert, Kometen abgewehrt und, was kaum jemand weiß, immer pünktlich seine Steuererklärung abgegeben. Sogar sein Leergut hat er immer zum Automaten gebracht, bevor sich unangenehm viel davon auf dem Balkon sammeln konnte. Aber irgendwann reicht's.

Allerdings sollte man das nicht als schlechte Nachricht für die Sicherheit der Welt interpretieren, nein, vielmehr als willkommenen Aufruf zur Eigeninitiative: Solange Superman schläft, müssen wir's eben selbst richten. Es folgt der Waagenbau Weltrettungsplan für das erste Augustwochenende. Danach ist Superman ja wohl bitte wieder wach.


Freitag 1.8.
Hocus Pocus

Pauls Büro (Whitebox, Schwärmertanz)
Flexxi (Rotzige Beatz)
Mikah (Heimatmelodie)
Herr Hoppe (Rotzige Beatz)
Alex Toomanyfaces (Dekaflash)
Tom Eye (Deep Channel)

24:00h, 8 €

Verschiedenste Superhelden sind sich einig: Elektronische Tanzmusik ist, sachgerecht angewendet, das zeitgemäßeste Mittel zur Verhütung von Bösem. Und ja, ein wenig Zauberei kann natürlich auch nicht schaden. Deswegen wähnen wir uns mit diesem Zusammentreffen von Hexerei und Heldentum unwiderruflich auf der sicheren Seite. Hamburger Allstars, Freitagnacht, Bumm und Tschack. Der Tag ist nachts eben doch am schönsten.
https://www.facebook.com/events/1436179049995251/

&

Samstag 2.8.
Dirty Tech

Mike Peppel (Grünanlage)
Dirty Deal (Moonbootique Rec., Gigolo Rec.)
Zoo Clique (Golden City Sounds)
& Guests

23:00h, 6 €, ab Mitternacht 8 €

Auch ohne Kunstrasen und schnieke Geranien im Pott freuen wir uns auf Grünanlagen-Fame in unserem bescheidenen Gewölbe. Aber nicht nur der Freiluft-Experte Mike Peppel kümmert sich um Dirty Tech, sondern natürlich auch Marc Deal wird uns zeigen, was 'ne Harke ist (na ihr wisst schon, dieses Ding, mit dem man in Grünanlagen die Blätter …). Die Zoo Clique trägt den Garten, den Tiergarten, ja förmlich im Namen, und wird mit ihrem DJ-Set die Tanzfläche wie mit dem Aufsitzrasenmäher akkurat trimmen. Wrumm, wrumm!
https://www.facebook.com/events/1454343944824059/


WAAGENBAU
Max-Brauer-Allee 204
22769 Hamburg

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Waagenbau trifft Ayran Maiden

Es war ein heißer Tag. Eigentlich wollte ich nur kurz zum Discounter, um einen Ayran und eine kleine Lungenentzündung an der Kühltheke zu holen. Als ich dann aber routinemäßig die ausliegenden Prospekte durchblätterte, stieß ich bei der Überschrift »Rockin' Styles« einen kleinen Freudenschrei aus: Eine vollständige Rock'n'Roll-Kollektion! Aerosmith, AC/DC und Kiss auf T-Shirts, Sweatshirts und, ja, Unterhosen! Dazu Bettwäsche (für die vielen Groupies), blöde Schuhe mit Nieten drin, ein zehnteiliges E-Gitarren-Set (möglicherweise werden die Saiten einzeln gezählt) und andere Utensilien für die große Rockshow zum kleinen Preis.

Immerhin ein Komplettpaket, nicht wie das eine Eazy-E-Shirt bei C&A oder irgendwas Punkiges von den Ramones beim schwedischen Textilhöker. Rock'n'Roll braucht Kontext. Rock'n'Roll braucht Einmachgurken im Glas und Schonkaffee im Kilopack, um sich abzugrenzen, um gegen günstiges Grillgut und Graubrot zu rebellieren. Beim Discounter versteht man das eben. Da sind die meisten Kunden alt genug, um sich an Kiss zu erinnern. Und die jüngeren Generationen werden noch Augen machen, wenn eines Tages Hudson Mohawke und Yung Lean den Grabbeltisch an der Kasse füllen.

Bis dahin aber ein wenig echter Rock'n'Roll, so Elvis-mäßig:


Samstag 26.7.
Sternbrücken Clubnacht

Waagenbau Lineup:

FS Green (Major Lazer, Amsterdam)
Mixwell (Samy Deluxe)
Ben Kenobi (Eimsbush)
Clingony (Topdawgz)
Talawah
Nerima

+ Fundbureau
+ Astra Stube

23:00h, 10 €, ein Eintritt für alle drei Clubs

Das leere, sommerliche Hamburg. Und dann die Sternbrücken Clubnacht, in der die letzten Einwohner der Stadt, zwischen Fundbureau, Astra Stube und Waagenbau pendelnd, vermutlich auch die verwaiste Kreuzung ganz für sich haben werden, von ein, zwei Wildschweinen vielleicht abgesehen. In den Clubs hingegen wird es mit insgesamt über 20 DJs deutlich voller – im Waagenbau beehrt uns FS Green aus Amsterdam, der auch bei Major Lazer ein, zwei Finger mit im Spiel hatte, begleitet u.a. von DJ Mixwell, Ben Kenobi und Clingony. Auf dem zweiten Floor kümmern sich Talawah und Nerima um Dancehall und Afrobeat, im Fundbureau setzt es Electro und Deep House von Marc Deal und der Zoo Clique und die Astrastube geht funky mit Hein Boogie und Freunden. Am 26. Juli, drei Clubs, fünf Floors, ein Eintritt.
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&

Sonntag 27.7.
The Underachievers (live)

Support: DJ Clingony

19:00h, 17 € (VVK)

Flatbush, Brooklyn, ist im Haus: »Indigoism« war das erste Release der Underachievers nach ihrem Signing bei Brainfeeder, dem Label von – na? – Flying Lotus, genau. So ein Co-Sign von einem der schlausten Köpfe der heutigen Beatwelt sagt eigentlich schon genug aus über das kreative Duo, und so ist es auch kein Wunder, dass der Hype schon lange vor dem Debütalbum »Cellar Door«, das im August kommt, spürbar war. Sonntagabend dürfen wir daran teilhaben und überprüfen, ob der bescheidene Bandname nicht vielleicht doch etwas tiefgestapelt ist.
https://www.facebook.com/events/847222515307849/

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Mittwoch 30.7.
Ky-Mani Marley (live)

Aftershow ab 23h: Catchy Records

20:00h, 27 € (VVK)

Der ostafrikanische Name des Schauspielers, Songwriters, Reggae- und Dancehallmusikers heißt übersetzt »abenteuerlicher Reisender«, und auch die weitsichtige musikalische Mixtur seiner jüngeren Alben passt dazu: Ky-Mani ist längst nicht mehr nur Bobs Sohn und ein weiterer klassischer Reggae-Künstler, sondern ein Crossover-Erfolg, der sich auch in Kollaborationen von Young Buck über Mya bis Wyclef Jean wiederfindet.
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Waagenbau Pokalregal

Ja, auch du bist Weltmeister. Wir würden dir dazu gern gratulieren, aber das wäre ein bisschen komisch, weil wir selbst ja auch Weltmeister sind. Also wir, wirr, Deutschland halt. Yay. Und neben all den weiteren aktuellen Weltmeistertiteln – Handbrotschlangestehen, Supermarktschlangestehen, Ikeaschlangestehen, über Helene Fischer Witze machen, aber heimlich Helene Fischer hören, oder 10-Meter-Sprint, wenn im Supermarkt eine neue Kasse öffnet, um nur einige zu nennen – macht sich dieser Pokal doch ganz gut im nationalen Memorabilia-Regal.

So schwer war's ja auch nicht, wenn wir mal ehrlich sind. Den ersten und einzigen Punkt des Spiels in der 113. Minute zu erzielen, wäre für sehr viele international anerkannte Breitensportarten ein sofortiger Suizidgrund. Aber es war ja heiß, und das Spielfeld ist ziemlich lang und breit und es gab keine Schläger, keine Autos und auch verhältnismäßig wenig Bälle. Und auch das ist eine Sache, in der wir gern einen Meistertitel entgegennehmen: kilometer- und stundenlange Leidenswege durchkämpfen für ein eigentlich gar nicht so aufregendes Ergebnis. Wie bei Penny an der Kasse eben. Noch schöner könnte Fußball eigentlich nur sein, wenn es vor jedem Tor eine ordentliche Schlange gäbe und irgendwann jemand schreit: »Können Sie vielleicht ein drittes Tor aufmachen?!«


Freitag 18.7.
Jah Bouks (live) + Aftershow

Support: Timeless Sound

24:00h, 14 € (VVK bei Selekta)

Endlich wieder Live-Reggae, endlich wieder Besuch eines Ausnahmetalents aus der Karibik: Jah Bouks, geboren in St. Thomas, Jamaica, ist ein freiheitsliebender und politisch interessierter Entertainer und Vocalist in der Traditionslinie von Peter Tosh und Burning Spear, der schon als Zwölfjähriger sein Publikum für sich zu gewinnen wusste. Mit der aktuellen Single »Angola« läuft's ähnlich – nämlich super. Freitagnacht!
https://www.facebook.com/events/777645282245981/

&

Samstag 19.7.
PUSH

Jackin Smith
Platten Karton
Digital Toys
C Max

23:00h

Die Daddys sind aus dem Haus und spielen große Festivaldinge auf großen Festivals. Die Vertretung tanzt nicht nur auf dem Tisch, sondern auch darunter, damit auf der Tanzfläche genug Platz bleibt – mutig von den Herren Push, denn wer weiß: Diese Gäste könnten dermaßen gut sein, dass wir sie einfach behalten wollen. Jackin Smith vergnügt sich mit UK House, Digital Toys hat zuletzt bei Dada Land seine Qualitäten unter Beweis gestellt, C Max kann Tech House mit jeder Form von Wahnsinn verbinden und Platten Karton ist, psst, eigentlich einer der Lieblingstypen von Klubbaa und All Guns Blazing. Kann, nein, muss also gut werden.
https://www.facebook.com/events/498703743564336/

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Sonntag 20.7.
Raekwon (live)

19:00h, 20 € (VVK)

Nach 330 Jahren Wu-Tang Clan kristallisiert sich ja allmählich heraus, wer all die Zeit nicht nur überlebt, sondern auch damit klarkommt. Muss man ja mal so sagen. Und es freut uns zu proklamieren: Raekwon gehört nicht nur zu den sehr wenigen Wu-Members, die nach wie vor gute Musik veröffentlichen, sondern er spielt auch mit schöner Konsistenz Liveshows, die an die Energie und den ungestümen, brachialen Rap-Alarms aus den frühen Tagen der 36 Chambers erinnern. Endlich also – Raekwon The Chef kocht sein Süppchen im Bau.
https://www.facebook.com/events/794224430611942/


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Waagenbau und der Breitensport

Sieben zu eins. Rein zufällig war das nicht nur das punktemäßige Ergebnis einer unausgeglichenen Pausenhofrangelei am Dienstag, sondern auch die Wettquote für den Klanxbüller Außenseiter Raging Ralli beim jährlichen Hahnenkampf-Event in der Arena Sylt-Keitum, dem »Cockfight 2000«. Leider bekommt das sportliche Großereignis selten die überregionale Aufmerksamkeit, die es verdient. So wie in diesem Jahr die Fußball-WM dazwischenfunkt, war es letztes Jahr die Winterolympiade, vorletztes Jahr die Wok-WM und vor drei Jahren das große Disco-Bowling am Freitagabend in Hamburg-Bahrenfeld. Es ist aber auch ein Kreuz mit den Randsportarten. Raging Ralli hat übrigens gewonnen. Der Hahnenkampf als solcher aber, behaupten Eingeweihte, ist auf dem absteigenden Ast.

Wir vom Waagenbau haben bekanntlich ein Herz für abseitige Sportarten. Allerdings ist uns aus hygienischen Gründen wichtig, dass diese so wenig wie nur möglich mit Tieren zu tun haben. Kein Hundetanz, kein Kakerlakenrennen, kein Silberfischhürdenlauf und nein, leider auch kein Hahnenkampf. Nur menschliche Leibesertüchtigung in ihrer ursprünglichsten Form, in einem dunklen Raum mit lauter Musik. Eins zu eins.


Freitag 11.7.
Inna Di Dance

Soundbwoys Destiny (Frankfurt)
DJ Dynamite

24:00h, 10 €

Rhythmische Leibesertüchtigung, Teil eins: Beckenboden, Hüftschwung und Schenkelklopfen für Fortgeschrittene. Fachkundig instruiert von Soundbwoys Destiny, das Diplom in Fitnesswissenschaften frisch in der Tasche, den Doktorhut falschrum auf und alles voller massiver Hits, Neuentdeckungen und Exclusives aus Karibik und Umgebung – via Frankfurt unter die Sternbrücke. DJ Dynamite achtet auf die ordnungsgemäße Ausführung der Übungen, gibt auch mal Hilfestellung und zählt ganz allgemein zu Hamburgs sportlichsten DJs. Die perfekte Symbiose aus Jamaica, Turnhalle und Wolke neun.
https://www.facebook.com/events/1436018329994439/

&

Samstag 12.7.
Up The Shut Fuck #7

Boeboe (Doggtown, Basserk, NL)
DJ Direction (Grossstatttraum)
Clingony (Topdawgz)

Kunst: Drops & Cami

23:00h, 9 €

In Teil zwei unserer nächtlichen Turnübungen konzentrieren wir uns auf vom Bass aufgeplusterte Brustmuskulatur, unwillkürlich in die Höhe geworfene Arme und eine Rücken-Waden-Zwerchfell-Kombo, die Ralf Möller nicht besser hingekriegt hätte. Den Soundtrack zum Sonnenaufgang liefert zuvorderst der niederländische Trapstar Boeboe, mit massiven 808-Geschützen seitens der Herren Clingony und Direction stets an seiner Seite. Dazu gibt es Crack. Und Kunst. Ghetto Bass ist unser Sommerhit.
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Waagenbau Containertetris-WM

Hamburg im Hochsommer, die leere Stadt, so wie beim Willi Schmitt in »I Am Legend«, nur ein bisschen weniger zugewachsen – darauf kann man sich jedes Jahr ein bisschen freuen. Denn wozu zur Hauptsaison in den Urlaub jetten und sich grillen lassen, wenn unweigerlich alle anderen verreisen und man das Kaff für sich allein hat? Das Abendessen auf der nächstbesten Kreuzung fangen. Grillen auf dem Rathausmarkt. Mit dem Tretboot zu Karstadt. Zur Entspannung 'ne Runde Tetris im Containerterminal. Und nur in diesen lauen Nächten, nur in unmittelbarer Nähe der Sternbrücke, da wird man im Juli merken: wir sind nicht allein.

Alpha-Frauen und Omega-Männer am Musikgrill der Herzen. Schönes Wochenende:


Freitag 4.7.
Hocus Pocus: Local Heroes III

Timo Kreissl (Varied, Anna Murmel)
Dimo (Abrakadabra, Whitebox)
Benet Rix (Glück)
Spocht (Waagenbau, Kommune52)
Christoph Friedmann (Schwarzes Gold, Universum)
Chris Kistenmacher (Audiolove, Rappelkiste)
Tim Gerlach (Qube)

24:00h, 8 €

Knüppel aus dem Sack, Kaninchen aus dem Hut, Hocus Pocus im Bau: wer immer ein As – oder ein paar Tauben – im Ärmel hat, der kommt einfach leichter durchs Leben. Knalleffekte und sanfte Magie gibt es auch wieder beim dritten Local-Heroes-Special, das wieder mit einem Allstar-Lineup aus Freunden glänzt. Da wird auch der Sonnenaufgang niemanden aus dem wohlverdienten Tanzvergnügen reißen. Mit geschlossenen Augen macht's eh mehr Spaß.
https://www.facebook.com/events/1483550375216131/

&

Samstag 5.7.
Grünanlage Aftershow Party

Grünanlage All Stars
Dirty Tech Crew
Marc »Dirty« Deal
Zoo Clique
Special Guest(s)

22:30h, 8 €

Wir haben echt lange gesucht, um eine grüne Anlage zu finden. Als Ersatz für unser herkömmlich grauschwarze High-End-Beschallung. War aber nicht machbar, und eine Bespannung von Mischpult, Endstufen und Lautsprechern mit Kunstrasen wurde in der Betriebsratssitzung mit 16 zu 12 Stimmen abgelehnt. Ein bisschen schade ist das schon. Aber passt schon: vorgefeiert wird ohnehin draußen im echten Grün, bevor dann die wirklich motivierten Feiermenschen aus der Grünanlage zur offiziellen Aftershow unter die Sternbrücke pilgern. Bei Musik von den Allstars, Dirty Tech, Marc Deal und Zoo Clique versteht sich das aber eigentlich von selbst. Don't step on the grass.
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