Waagenbau vier Lagen deluxe

Der Mensch mag so einiges nicht. Zuviel Arbeit. Regen. Steuern. Kalten Kaffee. Gehörgangsentzündung. Mitt Romney. Was er aber mag, immer und immer noch mehr: Dinge. Ganz viele Dinge. Große und kleine Dinge, teure Dinge und günstige Dinge. Hauptsache Dinge. Da kommt der Sammler und Jäger durch: noch ein Paar Schuhe! Schickes Fahrrad! Irgendein Telefon, das alle bisherigen Telefone zu Lehmklumpen degradiert! Oh, die 3-TB-Festplatte ist gerade so günstig! 24 Rollen Klopapier zum Preis von 20! Ist doch auch wumpe, ob es einlagig ist. Wir hatten ja früher gar nix.

Und da sich nicht alles so einfach von selbst erledigt wie das Einlagige, sitzen wir da in unseren Altbauwohnungen und lassen den Stuck auf staubige Stapel blättern, stolpern morgens auf dem Weg zu den restlichen 13 Rollen über Elektroschrott und haben generell: zu – viele – Dinge. Minimalismus ist was für den Kontoauszug und bestenfalls für die Kompakt-Vinylsammlung.

Deswegen, ha, hat der Mensch gelernt, alle Probleme über Märkte zu lösen. Und wenn man's nicht schafft, Samstagfrüh nach dem Tanzen direkt ein paar Biedermeiersessel auf dem „Flohmi" abzugreifen, ist man über schlaue Alternativen zu günstigen Zeiten dankbar.

Was wir eigentlich sagen wollen: Handelt mehr! Zum Beispiel, wenn nächsten Mittwoch die Nachtflohmarkt-Saison unter der Sternbrücke wieder anbricht (www.nacht-flohmarkt.de). Oder schon am Sonntag, um die Ecke bei unseren Freunden von der Kuchenplatte (www.kuchenplatte-hamburg.de). Das wäre schön. Und dann haben wir noch:


Freitag 31.08.
Hoch10 Future Bass Special

Hecq (Hymen Rec., Berlin)
Skyence (Skyence.de)
Phokus & Grapes (WobWob, Ill)
Bios (Saturate Rec.)

hosted by
Roluxx & Steyr (Hoch10)

24:00h, 7 € (vor 1 Uhr nur 5 €)

Gott ist 'ne Bassline. Nachdem Hoch10 sich zuletzt klassischem Jungle und dem ewigen Amen-Break gewidmet hat, blicken wir diesmal gemeinsam nach vorne: „Future Bass" ist ein vielleicht etwas abstraktes Gedankengebilde, das aber auf einem überaus stabilen Fundament steht (Bass halt) und einer riesigen Bandbreite von Sounds ein Dach über dem Kopf bietet. Juke und Crunk, Trap und Junglestep, Moombahcore und Neurostep – Mikrogenres mögen wöchentlich kommen und gehen, die Musik befindet sich aber ohne Zweifel in stetiger Weiterentwicklung und hört nie auf, an irgendwelchen unerwarteten Ecken faszinierende Blüten zu treiben. Willkommen zu einer neuen Runde durch das Hardcore Continuum, diesmal mit dem Berliner Soundästheten Hecq, dem Hamburger Rumpelgott Skyence, dem WobWob-Duo Phokus & Grapes und einigen mehr. Mit 'nem Boom.

&

Samstag 01.09.
Dirty Trip presents: Return of the Amazons

Melissa Logan (Chicks on Speed)
Maral Salmassi (TV Rocks)
Marc Dirty Deal (Moonbootique Rec. / Gigolo)

23:00h, 8 € (vor halb 1 nur 6 €)

Zwei globale Jet-Setterinnen, unterwegs im Auftrag der postfeministischen und postkapitalistischen Attitüde. Ja, genau: Fürchte dich! Marc Deal wird uns und euch allerdings mutig beistehen, wenn die zwei Amazonen Maral Salmassi und Melissa Logan (sonst bei Chicks on Speed) die Matrix ein wenig durcheinander rütteln. Zur Zeit beschäftigt die beiden vorrangig ihr Albumprojekt „Return of the Amazons", an dem auch Wahnsinnige wie Peaches, Schlachthofbronx und der große Siriusmo herumtüfteln – ein bisschen Freigang unter der Sternbrücke kommt da gerade recht. „Generationsübergreifendes und genre-integratives Tanzen und Raven" sagt man. Oder halt einfach Dirty Trip, gell.


WAAGENBAU
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