Waagenbau Oh Zett

So eine Stadt ist auch nur ein Mensch. Und Stadt wie Mensch möchten Freunde haben. Wenn man es aber, als Mensch jetzt, sozial nicht so recht drauf hat, und trotzdem nicht im stillen Kämmerlein versauern möchte, dann bleiben einem immer noch materielle Anreize. Kaffee und Franzbrötchen im Büro verteilen, zu Geburtstagen auch mal einen Kuchen? Einladungen zum Mittach und ins Kino, zur Spritztour mit dem schicken Sportwagen? An der Bar reihenweise Drinks ausgeben? Kann funktionieren, zumindest an der Oberfläche und temporär. Irgendwer wird schon kurz stehenbleiben. Als Stadt ist es nicht ganz so einfach, funktioniert aber nach dem selben Prinzip: Geld für Freundschaft. Nennt sich Stadtmarketing. Schicke Feste, Events, Musicals, Festivals, Stadtteile. Feuerwerk, piff paff puff, hüben und drüben. Und wenn der letzte Raketenfunke im Dunkel verschwindet, verschwinden bald auch wieder die neuen Teilzeit-Freunde.

Dabei muss man manchmal einfach nur freundlich lächeln. Das kommt viel besser an und wirkt weniger verzweifelt. Und wenn diese Stadt in den letzten zehn, zwanzig, dreißig Jahren gelächelt hat, dann war ziemlich oft OZ schuld.

Die Nacht gehört immer noch uns. Wir tanzen und lächeln für OZ.


Freitag 26.9.
It Is What It Is

David Dorad (Bachstelzen, Berlin)
Jaxson (IIWII, Berlin)
David Keno (Keno Rec., Berlin)
Foolik (Sisyphos, Berlin)
Pauli Pocket (Whitebox, Berlin)
Steve Challier (IIWII, Berlin)
Starskey & Hutch (IIWII, Berlin)
Vanphil (Vice City Records, GR)
Timo Kreissl (Varied, Hamburg)
Pauls Büro (Whitebox, Hamburg)
Maeicis (Heimatmelodie, Hamburg)

24:00h

Et kütt wie et kütt, it is what it is. Da machste nix. Schicksalsergeben schickt sich ein weltumspannendes Allstar-Lineup an, dem Bau ein wenig Tanz, Techno und dreiste Beats zu kredenzen. Die dritte Ausgabe von »It Is What It Is« protzt dezent mit Bachstelze David Dorad, Jaxson, Keno und Foolik, stellt der Berliner Übermacht den Griechen Vanphil entgegen und hat drumherum so viel Hamburger Herz und allgemeine Niceness, dass das alles nur geradewegs durch die Decke gehen kann. Darauf verlassen wir uns jetzt einfach mal.

FB: https://www.facebook.com/events/639385469515322/

&

Samstag 27.9.
Hoch10 Megapärchen II

Neosignal
Marc Deal & Syncopix
Bios & Mana
Klubbaa & All Guns Blazing
Ouchy
Kuno & Oskar
Neurosport
DJ.O & Bandulera
Slim Charles & Giacomo

24:00h, 8 €, ab 0:30h 10 €

Hoch10 haben's einfach drauf. Anlässlich ihres zweiten Megapärchen-Abends jubeln sie uns 9 solcher Megapärchen unter, die aus insgesamt 19 (!) Künstlern bestehen, und denken einfach, dieser mathematische Irrwitz würde uns und euch, liebe Leser, entgehen. Wenn wir diesen Rechenfehler auch noch Hoch10 nehmen würden, kämen wir aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr raus. Zum Glück ist das alles so charmant und toll besetzt, dass wir 19 ohne Weiteres gerade sein lassen, denn je mehr Leute sich um diesen wilden Fuck-Genre-Mix aus Drum'n'Bass, Future Funk, Minimal, Halftime, Juke, Footwork, Bass und weiß der Deibel was noch alles kümmern, desto mehr bedingungslosen Spaß darf man erwarten. Zwei Floors. Zwanzig DJs, also beinahe. Zweitausend Styles. Und ihr und wir.

FB: https://www.facebook.com/events/1441405749467122


WAAGENBAU
Max-Brauer-Allee 204
22769 Hamburg

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Waagenbau - der Kommissar geht um

Hallo Brüssel: Günther Oettinger wird neuer Digitalkommissar für Europa. Anstatt uns in die Reihen vorhersehbar spöttischer Kommentatoren zu stellen, gehen wir das lieber pragmatisch an. Wir hätten da nämlich ein paar Ideen. Erstens: Freiwillige Selfie-Kontrolle. Wenn Kim Kardashian in einem Zoo in Australien einen Koalabären auf beiden Armen trägt, kann ein Foto davon rein technisch gesehen auf keinen Fall ein Selfie sein. Auch wenn die Klatschpresse das schreibt. Kim Kardashian hat viel, aber sie hat keinen dritten Arm. Herr Oettinger möge also dafür sorgen, dass das in einem europäischen Zoo nicht passieren kann. Entweder hält die Kim, wie es sich gehört, den Koala mit links und die Kamera ohne fremde Hilfe mit rechts, oder es setzt eine Abmahnung für jede Verwendung des Wortes »Selfie«. Das gilt natürlich besonders für EU-konforme Stars wie Cherno Jobatey, Kay One oder Jeanette Biedermann.

Zweitens: Kommentarpflicht. Jeder im Internet veröffentlichte Inhalt braucht ein Kommentarfeld, und jeder volljährige EU-Bürger wird zur Abgabe von mindestens zwei Kommentaren pro Werktag verpflichtet. Mit Kommentaren zu Themen, von denen man nachweislich keine Ahnung hat, kann man sich zudem Punkte fürs Zahnarzt-Bonusheft und die Budni-Card verdienen. So wird sichergestellt, dass Bürgerbeteiligung weiterhin wie eine schlechte Idee wirkt. Außerdem werden damit unzählige Arbeitsplätze für Kommentarbereichsmoderatoren gesichert, die keine Anstellung mehr als Telefondesinfizierer finden.

Und drittens: Ruhepausen für das Internet. Täglich ab 22 Uhr, am Wochenende ab 23 Uhr, wird das Internet abgestellt und ist nur zu Wartungszwecken für Herrn Oettinger selbst zugänglich. Da kann er dann auch mal richtige Schnäppchen bei Ebay machen, muss aber seine Dienstmütze – er ist ja Kommissar – trotzdem jederzeit tragen. Und ihr geht derweil einfach feiern.

Eins Null Null Eins Eins:


Freitag 19.9.
Inna Di Dance

LP International (NYC)
Catchy Record (Hamburg, Kiel)
DJ Da Wizard (City DJs HH)

24:00h

Von Afrika über die Karibik bis in die heimischen USA, das Soundsystem LP International um Begründer Fadda Puma ist seit gut drei Jahrzehnten laut, erfolgreich und immer da, wo es sein muss: am Puls der Zeit. Keine Anbiederei, sondern ein untrügliches Gespür für den richtigen Sound zur richtigen Minute, ein umfangreiches Repertoire und endlose Live-Erfahrung machen LP International zum festen Inventar in der Weltklasse. Dieses besondere Gastspiel bei Inna Di Dance wird begleitet von Catchy Record sowie auf dem HipHop-Floor DJ Da Wizard. Runde Sache, meinen wir.

FB: https://www.facebook.com/events/291246717733388/

&

Samstag 20.9.
Push

Klubbaa & All Guns Blazing

23:00h, 8 €

Auch 'ne runde Sache: der Alarmknopf, der unweigerlich gedrückt wird, wenn All Guns Blazing und Klubbaa nach erfolgreich absolvierter Festivalsaison wieder den Bau zerkrümeln, metaphorisch zumindest. Mit ihrer weltumspannenden Version bassbetonter, lauter Musik zwischen House, Bounce und Electro-Gebrezel erobern sie unsere und eure Herzen jede Nacht aufs Neue im Sturm – gefolgt von Bauch, Beinen und Po. Zur Sache: Zielgerichtetes Tanzflächen-Workout für Leute, die nicht auf Geplänkel stehen.

FB: https://www.facebook.com/events/970410036317845/


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Waagenbau Flitterabend(e)

Na, hat heute schon jemand mit dir geflirtet? Wahrscheinlich schon. Du weißt es nur nicht. Das haben jetzt Wissenschaftler (!) in Kansas (Amerika) (!!) herausgefunden. Einer Studie zufolge bleiben nämlich die meisten Anmachversuche von der Zielperson unbemerkt. Was lernen wir daraus? Nun, höchstwahrscheinlich müssen wir unsere Rezeptoren in Zeiten von ständigem Tinder-Gedaddel und Dauerbalzzeit einfach mal neu justieren.

Für den Fall des Autors dieser Zeilen bedeutet das: Die Frau beim Bäcker, die heute doch nur zwei statt der bezahlten drei Brötchen in die Tüte getan hat, ist wahrscheinlich gar nicht zu doof für ihren Job. Nein, sie wollte keck Aufmerksamkeit erregen. Die Verwarnung der Stadt Hamburg hat in Wirklichkeit nichts mit den 9 km/h über dem Limit zu tun, von wegen! Entweder die Stadt Hamburg oder die als Zeugin genannte POM'im – Polizeiobermeisterin – will einfach ein bisschen unbeholfen herumschäkern. Nun gut, wenn man den ganzen Tag eine Radarfalle beaufsichtigt, dann können sich die Vorstellungen von so einer netten Anmache durchaus nachhaltig verschieben. Aber sei's drum. Mit unserem geschulten Blick für die Realität machen wir, der Waagenbau und unsere liebsten Veranstalter, es jetzt besser.

Kein subtiles Wettergequatsche. Kein verstohlenes Gucken-und-Weggucken. Kein versehentliches Geschubber auf der Tanzfläche. Nur klare Ansagen. Liebe Leserin, lieber Leser: wir finden dich toll! Wir wollen mit dir gehen! Nur mit dir! Achte nicht auf die Anderen! Durch dick und dünn und auf die folgenden Partys. Willst du auch?

[ ] Ja
[ ] Oh ja
[ ] Hölle ja!


Freitag 12.9.
Up The Shut Fuck

DJ Static
Clingony (Topdawgz, Oha! Music)
Just-A-Kid
Yunis (Track Lords)
Ruffman (We Love Dirty Bass)
Fuck Triangles (We Love Dirty Bass)

23:00h, 9 €

Ein Klassiker der Liebesunterhaltung: Clingony kennen ältere Leser noch als die Stimme von »Susi«, die für Rudi Carrell immer so nett die Herzblatt-Kandidaten zusammengefasst hat. Heute hat er mehr Pfeile im Köcher als Amor und wirft dir mit jedem Song einen tiefbassigen Augenaufschlag zu, der selbst Angela Merkel in die Knie zwingt. Eigens mit dem Herzblatt-Hubschrauber eingeflogen wird als Stargast DJ Static aus Dänemark, der Bobby Flitter der wildstylenden HipHop-DJs und ganz nebenbei immer noch Weltklasse-Turntablist und Top-Entertainer. Just-A-Kid hat seine Karriere als Herzblatt-Trennwand begonnen, zieht sich heute aber nicht mehr zurück, sondern steht verdient im Vordergrund der Nacht. Und wer soll dein Herzblatt auf dem zweiten Floor sein? Yunis von den Track Lords, der dir rote Rosen auf einem silbernen Plattenteller serviert? Ruffman, der dich noch mehr lieben wird als den schmutzigen Bass? Oder Fuck Triangles, der ja immerhin schon die körperliche Liebe im Namen trägt? Jetzt musst du dich entscheiden! (Oder halt gegen später.)

Trailer: http://youtu.be/WqXNzVe7ChE
FB: https://www.facebook.com/events/1458507661102735/

&

Samstag 13.9. – Sonntag 14.9. – ein bisschen Montag 15.9.
Abrakadabra vs. Home Sweet Home

Marcus Meinhardt (HomeSweetHome, Katermukke, Berlin)
Empro (HomeSweetHome, Heinz, Berlin)
Faray AKA Fabian Reichelt & Raycoux Jr. (Voltage, Heinz, Berlin)
Daniel Dreier (Highgrade, Moon Harbour, Berlin)
Britta Arnold (Katermukke, Bar25, Berlin)
Foolik (Sisyphos, Berlin)
Felix Felide (HomeSweetHome, Manege8, Berlin)
Stan Starry (HomeSweetHome)
Lenny Brookster (HomeSweetHome)
Timo Kreissl (Varied, Anna Murmel, Hamburg)
Pauls Büro (Whitebox, Schwärmertanz)
M. Baskind (Rotzige Beatz, Hamburg)
Herr Hoppe (Rotzige Beatz, Hamburg)
Mikah (Heimatmelodie, Hamburg)
Sammy Lee (Kommune 52, Hamburg)
Christoph Friedmann (Universum, Schwarzes Gold, Hamburg)
Surreal (Fairytale, Hamburg)
David Lenk (Universum, Hamburg)
Mad Lobster (Fairytail, Hamburg)
Akkordt (Fairytail, Hamburg)
Vito (Abrakadabra, Hamburg)

ab Samstag 24:00h, bis irgendwann Montagfrüh, 15 €

Ganze achtzehn Pendelfahrten mit Kai Pflaumes »Nur die Liebe zählt«-Wohnwagen sind nötig, um dieses wahnsinnige und festivalgleiche Lineup komplett in den Waagenbau zu karren. Von Samstagnacht bis Montagfrüh bliebe zwar genug Zeit für die eine oder andere Kontaktaufnahme, aber wenn man mal ehrlich ist: Es gibt Wichtigeres. Denn im Ernst ist das hier, die Rückkehr von Abrakadabra aus der Sommerpause, ohne Frage das heftigste, größte und wichtigste Programm, dass Hamburgs elektronisches Nachtleben im zweiten Halbjahr erleben wird. Das liegt zu einem beträchtlichen Teil an der gastierenden Crew von Home Sweet Home: Die legendäre Partyreihe wird von Marcus Meinhardt und Empro seid mittlerweile mehr als 10 Jahren in Berlin veranstaltet und ist bekannt für ausschweifende und lange Sessions. Entsprechend Indoor-Festival-mäßig geht es auch hier zu, mit aufwändiger Deko und einem Programm von Samstagnacht bis Montagfrüh. Einen überzeugenderen Antrag kann man nicht machen.

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Waagenbau reanimiert

Jetzt ist aber auch mal Schluss mit Sonne, Wiese, veganem Grillgut und Open Airs in der Wildnis. So langsam kommt man nämlich wieder in die Puschen. Sommer hin, Sommer her, im September darf man sich wirklich wieder bewegen ohne faule Ausreden der transpirierenden Art. Eigentlich kommt man also gar nicht in die Puschen, wenn wir's uns richtig überlegen, sondern in die Sportschuhe, in so richtige, bunte High-Tech-Sportschuhe, die aussehen wie kleine Raumschiffe, und die nicht einmal Cherno Jobatey tragen würde. Dafür schafft man darin locker 300 Kilometer ohne Sockenwechsel und easy eine Spitzengeschwindigkeit von 155 BPM. Auf der Tanzfläche sieht doch sowieso niemand deine Füße.

Mit diesem beruhigenden Fakt im Hinterkopf tänzeln wir behände in den nahenden Herbst, denn da ist Ausdauer gefragt. Schon das erste Wochenende im September überrollt uns nämlich mit der Nacht der Clubs und einer Techno-Legende bei Dirty Tech. Aber lest selbst, Sportsfreunde.


Freitag 5.9.
Nacht der Clubs

Waagenbau Zeitplan:

ab 21:00h Bandulera führt durch die Nacht
22:00h Janina Rockt!
23:00h Beatbox Guido
23:30h Bomsh
0:30h Rawtekk
1:30h Neurosport
4:00h Giacomo
5:00h Slim Charles

Kombiticket 20 € inkl. HVV

… und als wären das noch nicht genug harte Fakten zur Nacht der Nächte (respektive Clubs), obendrein diese Zahlen: 28 Clubs in fast ganz Hamburg. 100 Acts auf Bühnen und in DJ-Booths. 25 Busse für die Wege von Club zu Club. Und das alles Hoch10. Das ist ganz schön viel und ganz schön schön. Da das komplette Programm aber, man ahnt es, locker den Rahmen dieser Zeilen sprengt, konzentrieren wir uns auf unseren ganz eigenen Fuck-Genre-Abend von Future Bass über Minimal und Konfetti bis zu Gänsehaut-Electronica. Erkundet die Stadt. Genießt die Nacht.

Info & Tickets: http://www.dienachtderclubs.de/
FB-Event: https://www.facebook.com/events/242385522552063

&

Samstag 6.9.
Dirty Tech

The Mover (Tresor, R&S Records, PCP)
Holiday + Black Soda (Kapstadt, Fiction, Bullion Bar)
Marc Dirty Deal (Moonbootique Rec., Gigolo Rec.)
Zoo Clique (Golden City Sounds)

23:00h, 6 €, ab halb eins 8 €

Ein Vierteljahrhundert seit seiner ersten Veröffentlichung, Aphex Twin unter seinen bekennenden Fans, nebenbei der Gründer des ersten Techno-House-Labels in Deutschland – The Mover ist wirklich viel, aber kein unbeschriebenes Blatt. Um so schöner, dass dieser unermüdliche Aktivist, Produzent und DJ, der die deutsche Techno-Kultur maßgeblich mitgeprägt hat, für ein Gastspiel bei »Dirty Tech« gewonnen werden konnte. Ähnlich viel Respekt gebührt Vee Holiday aus Kapstadt, die mit der Vokalistin Black Soda das Deep-Tech-Projekt Holiday & Black Soda – logisch – bildet. Außerdem im Bau: Gastgeber Marc Deal und die Tierpfleger von der Zoo Clique. Käfige auf, liebe Partylöwinnen und -löwen!

FB: https://www.facebook.com/events/1481631488743642/


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