Stell dir mal vor, du seist der unkreativste Mensch der Welt. Um das plastisch zu machen: deine(n) Liebste(n) nennst du beim Vornamen oder in wilden Momenten »Schatz«. Dein Fahrrad hat den Spitznamen »Rad«. Dein Email-Passwort ist dein Geburtsdatum. Dein Musikgeschmack ist »Radio« oder »ach so Querbeet«. Du schaust Fußball im 5.1-Heimkino, »aber eigentlich nur zur WM«, du findest den Kirmes-Rapper Pitbull bei der Eröffnungsfeier etwas zu anstrengend, J-Lo aber ganz cool, und du hast Deutschland-Überzieher über den Außenspiegeln deines Autos, das du »Auto« nennst. Dein Lieblingsbuch ist von Dr. Eckart von Hirschhausen, du liest aber auch gern die Buchatrappen von Ikea. Und Postwurfsendungen. Deine zwei Kinder nennst du »Kind 1« und »Kind 2«, und als dann das dritte Kind kommt, gibst du ihm den Namen »Kind 3«. Dein größter Wunsch ist, das Kind vom ödesten und klischeehaftesten Mainstream-Star Europas taufen zu lassen. Aber nicht taufen im Sinne von »einen Namen geben«, nein. Nach der Taufe heißt das Kind immer noch »Kind 3«. Hach, war das schön.
Klingt deprimierend? Nun, was sich da so hirnzerreißend seicht liest, ist im milliardenschweren Reisegeschäft für ganz normale Leute die Erfüllung eines Traums. Der fantasielose Butterdampfer »Mein Schiff 3« heißt seit gestern immer noch »Mein Schiff 3«, die funky Fischer durfte den Hafen anplärren, anstatt zum Kartoffelschälen in die Kombüse abkommandiert zu werden, und eilig aus Randgebieten herbeigeschaffte TUI-Ordner kümmerten sich als Hilfssheriffs um Ausweiskontrollen. So romantisch und originell, selbst Lotto King Karl konnte die Situation nicht schlimmer machen.
Insgeheim träumen wir übrigens davon, unseren Urlaub einmal in der »Helene-Fischer-Suite« zu verbringen, die auf dem Pott wirklich existiert. Möglicherweise kann man ja einfach aus dem Bullauge springen und sich von »Mein Hai 1« bis »Mein Hai 7« fressen lassen. Aber erst nach dem Wochenende.
Freitag 13.6.
Kaiser's Ballroom
Kaiser Souzai (Trapez, Ballroom, Berlin)
Dan Caster (Stil Vor Talent, Berlin)
Rich Vom Dorf (Tächno, Kiddaz, Hamburg)
Doppeljott (Deepness Inc., Hamburg)
Dimo (Abrakadabra, Hamburg)
Mikah (Tächno, Heimatmelodie, Hamburg)
T.Y. (Housekeeping, Berlin)
Qrewshade (Hamburg)
23:00h, 10 €
Des Kaisers neuer Ballsaal öffnet erneut die Pforten, und Kaiser Hochwohlgeboren Souzai nebst seinem Hofberater Sir Dan Caster, beide aus Berlin, scharen zu royalem Deep und Tech House einen standesgemäßen Hofstaat aus Hamburger Freunden und adelsaffinen Allstars um sich – u.a. mit Graf Rich vom Dorf, Fürst Doppeljott, Prinz Dimo und dem Hofberichterstatter Mikah. Um zahlreiches Erscheinen und würdevoll-royales Betragen beim Stehempfang wird gebeten.
&
Samstag 14.6.
Up The Shut Fuck
Symbiz Sound
Direction
Clingony
Beykin
Art & Visuals: T*Cats
23:00h
Nach der kaiserlichen Freitagnacht darf am Samstag auch das Proletariat auf die Barrikaden gehen. Den aufrührerischen Soundtrack dazu verantworten die Herrschaften von Symbiz Sound, die zuletzt Jan Delays Instant-Kneipenhymne »St. Pauli« in ein brachiales Trap-Statement umdeuteten, das schon so manche gepuderte Perücke aus der Kutsche gepustet hat. Die Bass-Experten treffen auf gewohnt fachkundige Kollegen in Form von Clingony, Direction und Beykin – einer eingehenden Erkundung des zweistelligen Frequenzbereichs steht nichts mehr im Wege – so viel Liebe. Doppelhertz.
WAAGENBAU
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Oh Schon Hell
Wenn in HH plötzlich die Sonne lacht:
Wohin in Hamburg? Der Open Air Blog.
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13.06.14
Waagenbau Kreativseminar - Party 1 und Party 2 in Club 1
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