Jetzt sind wir vielleicht doch ein bisschen erstaunt. In den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage unter 500 Hamburgern stolpern wir über die Information, dass die meisten Hamburger, wenn sie denn umziehen wollten, am liebsten in die Hafencity zögen – immerhin 9,9 %. Ins doofe St. Pauli oder gar dieses seltsame Wilhelmsburg (da kurz vor Hannover) will hingegen echt niemand, oder gerade mal 2 bzw. 0,7%. Wir sind verwirrt, aber hey: Statistiken lügen nie und eine Stichprobe von 0,03% schon gleich gar nicht. Deswegen ziehen wir natürlich unsere Konsequenzen, um unserem ebenfalls repräsentativen Publikum entgegenzukommen. Die Hafencitysierung des Waagenbau.
Schon mal ganz praktisch: Im Waagenbau wohnt niemand. Wie in der Hafencity. Aus verkehrstechnischen Gründen ist es vorerst leider nicht möglich, bunte Kreuzfahrtschiffe unter der Sternbrücke anlegen zu lassen. Als Ersatz werden wir zeitnah eine Haltestelle für E-Bierbikes einrichten, an der ihr euren Liebsten nachwinken könnt. Wir setzen uns auch dafür ein, dass alle Kioske, Supermärkte und Gemüseläden in der Umgebung schließen und durch einen einzigen teuren Kaffeeladen ersetzt werden, der spätestens um 17 Uhr schließt. Die Anträge für sechsspurige, leere Straßen und viergeschossige Tiefgaragen voller herrenloser Jaguars sind so gut wie fertig. Zuletzt lassen wir dann noch 15 wahllos ausgewählte, übereifrige Hobbyarchitekten jeweils zwei Meter der Skyline gestalten – und dann ist doch alles schon viel besser, oder?
(Ganze 21% sind sich übrigens einig, dass in Billstedt die unfreundlichsten Menschen leben. Das ist gemein. Aber da waren wir jetzt auch noch nie.)
Freitag 30.8.
Push the Button - Vinyl Edition
Klubbaa & All Guns Blazing
23:00h
DJs legen Platten auf. Und ja, als das mit Push The Button angefangen hat, haben die Gründerväter von Hamburgs schnuffeligster Maximalektro-Reihe genau das getan. Schallplatten aufgelegt. Das tatsächliche Knöpfchendrücken kam erst viel später, mit CDJs, Traktor, Ableton und dem ganzen anderen Gedöns, das kein normaler Mensch mehr von Jappy unterscheiden kann. Oder will. Jetzt ist Throwback angesagt: Klubba und All Guns Blazing packen wieder schwarzes Gold aus ihren überquellenden Regalen in Taschen, schleppen sich mit kubikmeterweise Vinyl den Rücken krumm, knibbeln Staub von der Nadel und spielen Sound aus den Tagen, als mit PTB alles anfing. Und der war auch damals schon ganz schön laut.
&
Samstag 31.8.
Inna Di Dance
Kabaka Pyramid (live)
DJ Dynamite
Selekta Shepper
24:00h, VVK 10 € zzgl. Geb. im Selekta Shop
Nichts ist so schnell von gestern wie das nächste große Ding von morgen. Was'n Glück, dass Inna Di Dance so dermaßen am Puls der Zeit sind, dass sie einen der zweifellos heißesten Typen von genau jetzt ans nicht-jamaikanische Festland ziehen konnten. Kabaka Pyramid hat die Dringlichkeit der Straßen von Kingston ebenso intus wie den Lyricism der besten US-Rapper und transformiert das alles in einen hypnotischen No-Gimmicks-Flow auf bombensicherem Fundament aus Reggae und Dancehall. Rebel Music statt Plastik. Dynamite und Shepper freuen sich auch schon ganz arg.
WAAGENBAU
Max-Brauer-Allee 204
22769 Hamburg
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Seiten
Review
Oh Schon Hell
28.08.13
Waagenbau Newsletter - willkommen in der WaagenCity
23.08.13
Waagenbau im Gleisbett
Umfrage: Wer von euch, liebe Hamburger, ist heute zu spät zur Arbeit, zur Schule, zum Amt gekommen, weil kurz vor 9 am Hauptbahnhof keine U-Bahnen gefahren sind? Ja? Und wer war schuld? Ein Brot. Man muss sich das mal vorstellen: Bernd, das Brot, sitzt im Gleisbett der U1, wedelt nachlässig mit den tragisch kurzen Armen und wird von der Hochbahnwache angesprochen. „Entschuldigung? Alles okay bei Ihnen?" – „Mist." Es folgt eine nicht arg tragische Rettungsaktion, ein kurzes, vorwurfsvolles Gespräch und dann endlich die Freigabe des U-Bahn-Verkehrs. Bernd geht alleine in Richtung Freihafen. So einfach, so traurig.
Aber nein, alles nur Gerüchte, wir können euch beruhigen: Bernd geht es gut. Wir haben ihn im Urlaub erreicht. Er erfreut sich bester Gesundheit, liegt in der Sonne, trinkt ein Tässchen Teewurst, ist rundum eingebuttert und toastet sich goldbraun. Er kann das eben. Nicht so wie die Stümper aus der Bäckereikette, die ernsthaft mit verbranntem Industriebrot zwei U-Bahn-Linien lahmlegen. So'n Mist.
Freitag 23.8.
Dirty Trip
Fukkk Offf (Warner Music, Coco Machete)
Zoo Clique (Dandy Dairy, Golden City Sounds, Campus O.A)
Marc „Dirty" Deal (Moonbootique Rec., Maniax, Dance Electric)
23:00h, vor halb 1 nur 6 €, dann 8 €
Lasst euch bloß nix erzählen: Rave ist immer noch King. Wir haben recherchiert. Denn egal ob Fukkk Offf in Amerika, Australien oder Aserbaidschan zur Sache geht, leuchten alle Augen in Neonfarben. Rave scheint also auch ein ziemlich cooler King zu sein, denn sonst kann Monarchie ja auch mal schwierig sein, und dass die halbe Welt diesem King zu folgen pflegt, spricht ja auch für ihn. Dafür lässt er uns auch mit seinem Nachwuchs in Ruhe, nicht so wie die Engländer. Hamburgs lautester Kulturexport: Fukkk Offf wieder im Bau, Electro und Techno für die Welt. Auch dabei ist die Zoo Clique, die gerade mit Kruse & Nuernberg auf Golden City Sounds anbandeln, und natürlich Marc Deal, der sich im Club schön abreagieren wird, während er sonst mit Syncopix an einem Yoga-Minialbum werkelt. Kingshit.
&
Samstag 24.8.
Limalimon
1. Floor: Pachanga
DJ Bravo & The C-Team (Lima, Peru)
2. Floor: Deep House, Tech House, Techno
Windfuhr, Weekend Twins, Van Jacobs, Sounddrugs
23:00h
Lecker Latin-Coktail: Stright outta Lima kommt wieder eine Mixtur aus Latin Pop, Merengue, Cumbia, Reggaeton, Salsaton und Latin Dancehall, auf den zweiten Floor flankiert von eher geradeaus gehender Elektronik von Deep bis Tech. Mit Schirmchen obendrauf. Wenn schon Sommer ist in der Stadt, dann auch mit dem korrekten Flavor, gell.
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15.08.13
Waagenbau im Gruenen
Marketingleiter eines Supermarkts in der DDR. Muss ein komischer Job gewesen sein. Also irgendwie so beim Anzeigen schalten im Wochenblatt: „Hey, Leute! Kauft alle frischen Schweinebauch! Ach so, nee, ist ausverkauft. Woohoo, Bananen heute im Sonderangebot! Huch, sind jetzt irgendwie gerade gar nicht da. Hier, Käse! Ach, ist alle. Okay, könnt wieder gehen." Nicht ganz unähnlich fühlt es sich an, unseren Wochenendausflug ins Grüne anzupreisen, der inzwischen schon ausverkauft ist. Aber der Reihe nach.
Das Dockville Festival hat in den vergangenen Jahren – vom immer wieder hochspannenden Booking ganz abgesehen – auch wertvolle urbane Aufklärungsarbeit geleistet, indem es zahllose Hamburger Musiksüchtlinge erfolgreich in die Hafenwildnis von Wilhelmsburg lockte. Eine wertvolle geografische Horizonterweiterung jenseits von Kiezschanzealtonakiez. In diesem Jahr bietet das Dockville Festival eine neue Bühne, die Klüse, die Freitag- und Samstagnacht jeweils ab Mitternacht vom Waagenbau und den guten Freunden von Hoch 10 bespielt wird. Im Detail so:
Freitag 16.8. & Samstag 17.8.
Waagenbau & Hoch 10 Open Air Floor @ Dockville
Freitagabend ab 24:00h:
Marc „Dirty" Deal
All Guns Blazing (Push The Button)
Trapmasters
Samstagabend ab 24:00h:
Neosignal
Rawtekk
Neurosport
DJ O
Während sich am Freitag also alles um eher maximalistischen Knarz und reichlich 808-Schelle dreht, wartet der Samstag mit Dubstep, Drum 'n' Bass und allen weiteren ungeraden Wunderschönheiten auf, die das Bassleben zu bieten hat. In der besten Hafenkulisse, die Hamburg zu bieten hat. Wer genau wann spielt, steht hier: http://msdockville.de/timetables
Zurück zum deutschdemokratischen Schweinebauch: Das Dockville Festival ist ausverkauft. Es gibt keine 3-Tages-Tickets mehr, keine Tagestickets für Freitag und auch keine für Samstag. Für Sonntag gibt es noch Reste, was generell super ist, euch aber auch keinen Zugang zu unserem Programm mehr verschafft. Immerhin ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass ganz viele von euch ohnehin längst eine Eintrittskarte ihr eigen nennen. Somit wird es uns also sicher nicht an guter Gesellschaft in, auf und vor der Klüse mangeln.
Der gute alte Bau erwartet euch dann nächste Woche wieder – u.a. mit Fukkk Offf am 23.8. – Wir sehen uns im Grünen!
WAAGENBAU
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05.08.13
Waagenbau Tintenkiller
Ab heute wird alles anders. Alles! Schluss mit dem in-den-Tag-hinein-Leben, mit dem laissez-faire, mit der schludrigen ma-gucken-Kultur. Sind wir hier in der Boheme oder wat? Na also. Diese Woche wird früh geplant. Spätestens Mittwochmittag steht bitteschön im Kalender, was und wo am Wochenende so gefeiert wird. Und auch nicht mit Bleistift, nee, nix da. Verbindliche Planung. Ku-gel-schrei-ber. Wie früher. Als wir noch vierstellige Festnetznummern hatten und das Wort „Festnetz" nie benutzt haben, weil es nur Festnetz gab. Als wir auf eine Party gegangen sind, weil es halt EINE Party gab. Wie schön, dass wir dieses Wochenende mit ZWEI liebevoll kuratierten Nächten gleich die doppelte Auswahl haben. Extrafrüher Newsletter zur dreifachen Vermeidung von Planungsstress inklusive.
Gibt es eigentlich noch Tintenkiller? Nein? Dann bleibt's einfach stehen: Habt eine ganz fantastische Woche. Wir freuen uns schon jetzt aufs Wochenende unter der Sternbrücke.
Freitag 9.8.
Inna Di Dance
DJ Dynamite
24:00h, 8 €, Ladies frei bis 1:30h
Party the Jamaican way: der lange DJ Dynamite besinnt sich auf Kernkompetenzen, selectet ordentlich einen zurecht und packt die ganze Nacht Roots, Dancehall und Urban-Musik mit Karibik-Flavour von analog bis digital auf die Teller. Eine ganz unverfälscht explosive Ausgabe von Inna Di Dance, die besser in den Hamburger Sommer nicht passen könnte.
&
Samstag 10.8.
Kingdom Come
DJ Mixwell
DJ Ben Kenobi
24:00h, 8 €
Noch zwei so Klassiker, die ein Wochenende mit Hamburgs DJ-Adel komplettieren: Mixwell tourt sonst mit einem gewissen Herrn Sorge über die großen Festivalbühnen Europas, zerlegt fachgerecht die wichtigsten Clubs der Nation mit HipHop, Trap und allem, was unbedingt feierbar ist und verbringt gefühlt den Rest der Zeit blitzschnell auf seinem Fahrrad. Für eine Nacht wird das schicke Singlespeed gegen ein Lowrider-Tandem getauscht, denn mit Ben Kenobi cruist einer mit durch die Nacht, der seit jeher zu den absoluten Felsen in Hamburgs Club-Brandung zählt. Styles und Skills. Kingshit halt.
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01.08.13
Waagenbau - Erde zu Erde
Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden: Eine der am häufigsten und längsten prokrastinierten Aufgaben ist das Umtopfen von Zimmerpflanzen. Der durchschnittliche Deutsche, wir wissen auch nicht wieso die Amis ausgerechnet so einen Quatsch untersuchen, verbringt im Jahr nur 35 Sekunden mit dem Umtopfen von Pflanzen. Statistisch gesehen verbringt eine repräsentative deutsche oder sich dauerhaft in Deutschland aufhaltende Zimmerpflanze 91% ihres Lebens in einem zu kleinen Topf und/oder in alter, ausgelutschter Erde. Das ist nicht gut für die Pflanzen.
Weitere Fakten: ein 99-Cent-Pott Basilikum, des Deutschen liebste Pflanze, hält nach dem Verlassen des Supermarkts durchschnittlich noch 12 Minuten, bevor er völlig kollabiert und in Minutenschnelle verrottet. Ein herkömmlicher 10-Liter-Sack Blumenerde enthält Untersuchungen zufolge in Wirklichkeit rund 1,5 kg Insektenlarven, die in der nächsten Heizperiode schlüpfen, 2,6 kg Sägespäne, 250 g Crystal Meth und knapp 1 kg Basilikum. Das ist auch nicht gut für die Pflanzen.
Wir fordern Deutschland auf: Topft eure Pflanzen um und seid gut zu ihnen. Sie sind unsere Zukunft.
Freitag 2.8.
HipHop is …
DJ Mixwell
DJ Buzz-T
22:00h, 8 €
Das kann man so stehen lassen. HipHop, das sind Buzz und Mixi. Und das gar nicht, weil sie die meisten Classics aneinanderreihen und bei „Smoke Weed Everyday" am präzisesten mitsingen, sondern weil sie als DJs verkörpern, was an HipHop so gern vernachlässigt wird: den Blick über den Tellerrand, die Spielfreude und die Neugierde, ohne die unsere liebste Subkultur wohl nie entstanden wäre. Oder anders: HipHop ist nicht nur, was die Typen auflegen, sondern auch und vor allem, wie sie es tun. Mixwell und Buzz-T, Tag Team, fresh mode. So isses.
&
Samstag 3.8.
Dirty Tech
Pauls Büro (Schwärmertanz)
Dirty Deal (Gigolo, V.I.M, Great Stuff, JohnJohnson)
Zoo Clique (Campus OA)
Mike Peppel (Grünanlage)
23:00h, 8 €
Ein ganz sauberes Vergnügen, diese Neuauflage von Dirty Tech, auch wenn der Name zuerst eher an eine ungewaschene, aber beeindruckende Industriekulisse denken lässt. Oder so. In Wirklichkeit geht es um ganz normal erstrebenswerte Dinge: gute Musik, treibende Beats, warme Melodien, respektvolle und tanzende Menschen. Von alten Hasen und jungen Hüpfern, von unzweifelhaften Allstars wie Pauls Büro, Käptn Dirty Deal, der Zoo Clique und dem grünanlagenerprobten Freiluftprofi Mike Peppel. Four to the floor und flugs in den Bau, die Gluthitze (Wir sprachen letzte Woche darüber!) nimmt kein Ende und das schattige Gewölbe bietet klimatisch beste Feiervoraussetzungen.
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