Waagenbau der Provence

Fast Wochenende. Nach dem kohlenhydratarmen Familiendinner gießt man sich entspannt einen voluminösen Roten ins bauchige Glas und zuzzelt ein wenig dran rum, bevor man ihn sich ganz distinguiert hinter die Binde kippt. Hmm. Aroma von Beeren, Borke und provenzalischem Backstein. Der heimische Flachbildschirm hat die Größe eines kleinen westafrikanischen Landes, und dank der Fünfpunkteins-Anlage lässt schon der Klang einer Parkuhr auf der Blu-Ray die Gläser in der Küche wackeln. Hach. Vielleicht noch eine Runde auf den Stepper, wegen Tiramisu und so, und dann wird's aber auch Zeit. Morgen muss man ja früh.

Äh, was? Am Arsch. Morgen muss man früh. Und Samstag auch. Ganz früh seinen Luxuskörper in den Waagenbau bewegen, den Lazer Booty schütteln, einen Dirty Trip erleben, dies, das. Ordentlich einen ins Glas petern und blaue Blitze auf der Tanzfläche erleben, bis sich das Gehirn am nächsten Morgen anfühlt wie provenzalischer Backstein. Oder wie Borke. Hat keiner gesagt, dass es einfach wäre. Aber es ist fast Wochenende – und irgendjemand muss doch.


Freitag 04.05.
Lazer Booty / Ill

Nino Seneris (Liquid Geometry - San Diego)
Subp Yao (Saturate / Depth - Niederlande)
Phokus (WobWob / Saturate - Eimsbüttel)
Joney (ill / Saturate / Eat the Beat - St. Pauli)
Grapes (Saturate / ill - Altona)
Bios (Saturate / ill - Ottensen)

23:00h, 7 €

Von Mainz über Holland nach San Diego, nein, sogar von Altona bis Ottensen: Irrsinnig international bestückt zeigt sich erneut das Doppel aus Lazer Booty und Ill, die man ja eigentlich ill schreiben muss, damit man nicht drei liest. Aber darum geht es in Wirklichkeit gar nicht, sondern beispielsweise um Nino Seneris, der sich musikalisch zwischen Soulstep Purple Dub und Indie-Chillwave verortet, jedenfalls von ganz Abseits wundervolle Treffer zu versenken pflegt und gemeinsam mit Subp Yao (Selbstbild: „Bass") eine niederfrequente Doppelspitze erster Kajüte bildet. Darum schart sich ein Hamburger Allstar-Aufgebot aus den Ställen Ill, also ill, und WobWob, das gemeinsam längst auf Sternzeit 60 Hertz angekommen ist und euch galant eine oder mehrere Hände aus der Zukunft reicht.

&

Samstag 05.05.
Dirty Trip

ZooClique (Pooca / Neidklub)
Marc "Dirty" Deal (Moonbootique / Maniax / Family Affairs)
Bad Boy Zoniy & Brazed (Audiolith / Astrosoundz)
Love the Cook (Raving Loonys)

23:00h, bis 1 Uhr nur 6 €, danach 8 €

Diese Reise wird keine leichte sein. Aber schön irgendwie. Schnell mit Holzkohle dicke schwarze Striche unter die Augen gemalt, die Bundeswehrkekse in den Tornister und ab auf den Trip: Wenn die ZooClique ihrem Namen alle Ehre macht, dann geht es tatsächlich zu, als stünden bei Hagenbeck die Gehege offen. Tiger im Tank, Eisbär auf dem Dancefloor und die dienstältesten Mandrills an den Decks. Da versucht Marc Deal gar nicht erst, den Karneval der Tiere zu bremsen, sondern schmeißt lieber eine Extraportion Futter in die Manege. Im Nachbargehege toben derweil bei Dubstep und Drum'n'Bass Bad Boy Zoniy, Brazed und Love the Cook. Kiss the Käptn.


WAAGENBAU
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22769 Hamburg

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