Man soll Ängste ja ernst nehmen. Also bitte. Der gemeine Flüchtling (m/w), fürchtet nämlich so mancher gemeine Deutsche (m/w), würde in absehbarer Zeit ob der schieren Masse sein sonst so sicheres Land überrollen. Und was brächte er mit? Nichts als Unsitten, beängstigende Religionen, absurde Rituale und rohe Gewalt. Alles nähme er uns weg, alles. Und tatsächlich gibt es historische Beispiele, die das nahelegen. Unsere US-amerikanischen Freunde (wir sagen immer das »US« dazu, damit man nicht wie üblich an Zentral- und Südamerika denkt, gell) feiern heute sogar eins davon: Juhu, es ist Thanksgiving! Das Fest der 3.000 Kalorien und der betrunkenen Onkels und einer der wenigen amerikanischen (also US-, klar) Feiertage, die so schwer verständlich sind, dass sie es tatsächlich noch nicht über Fernsehbestrahlung in deutsche Familien geschafft haben. Vielleicht auch, weil die (bundes-) deutsche Truthahnproduktion einer solchen Nachfrage nicht standhalten könnte, ohne ein mittelgroßes Bundesland zu räumen und ausschließlich für Truthähne zu nutzen. Die wären auch relativ schlecht drauf, die Truthähne, wenn dann Flüchtlinge kämen und ihnen die Truthühner wegnehmen würden. Man kennt das. Wir stürzen uns also mit einem »Truthahn macht satt«-Arschgeweih in die Fluten und geben Dank für die wichtigen Dinge des Lebens: uns und euch und den Tanz. Vielleicht sind wir ja doch noch zu retten.
Donnerstag 26.11.
Familienkrach am Donnerstach
Paul's Büro (Goodlivin)
Wolfgang Klette (Spleenig)
Dirty Frequenz (Abgefahren Hannover)
All Strange (Familylove, Rappelkiste)
Blech&Trommel (Familylove)
23:00h
Der dicke, vegetarische Truthahn, der heute unter den Baum geflattert ist, oder auf den Tisch oder wir wissen es auch nicht so genau, ist jedenfalls schön durchgegart, saftig und sozusagen zerberstend vor Geschmack und Nährstoffen. Das gibt's nur in der Familie. Und was gibt's auch immer in der Familie? Eben, Krach. Donnerstag ist erfahrungsgemäß der beste Tag, um sich dieser Thematik widmen, weil man danach nur noch einen halbherzigen Arbeitstag überstehen muss, sich die stressige Familie also schönfeiern darf und muss zu einer wunderhübschen, schlauen und zutiefst sympathischen Traumfamilie, wie es sie sonst nur in besonders guten Telenovelas gibt, die vielleicht »Krach und Liebe«, »Unter der roten Sonne von Lesbos« oder »Reich und reich« heißen würden. Paul's Büro, Wolfgang Klette und gute Freunde tranchieren den Puter zur Feier des Tages in handliche Scheibchen und spielen diese, während sie noch dampfend heiß sind. Cheers!
https://www.facebook.com/events/184077851936043/
&
Freitag 27.11.
Because We Are Friends
Main:
Monolink – live (Acker, 3000 Grad)
Patlac (Liebe*Detail)
Bauch (em:sp)
Interelektrika (Fenou, Rennbahn Rec.)
Techno:
Fred Stadtmensch (Enigma)
RWRF (Reglage, DVS)
Lucinee (Reclaim It All)
24:00h
Mal ist Monolink Singer-Songwriter, mal Electro-Produzent, meist beides gleichzeitig und damit eine mehr als willkommene Anomalie im Spiel, denn er macht mustergültig vor, wie gut beides Hand in Hand geht. Zumal Songwriting dem einen oder anderen Stück zweckorientierter Clubmusik durchaus guttut. Extrem toll also, ihn im Boot zu haben, um sich den Tofurkey ™ abzustrampeln. Mehr Klangkunst und postfeierliche Bassmassage von Freitagspät bis Samstagfrüh – normal. Lasst uns doch Freunde sein.
http://www.because-we-are-friends.de/
https://www.facebook.com/events/1922154881343598/
&
Samstag 28.11.
Hoch10
Joe Ford (Shogun Audio, UK)
Hoch10-Support auf zwei Floors:
Giacomo
Bandulera
Slim Charles
Steyr
DJ.O
Visuals: Benzin
24:00h, 10 €
Das wird jetzt hart: Hoch10 verabschiedet sich aus dem Waagenbau. Echt. Ganze 100 Nächte wurden in den heiligen Kasematten im Zeichen des immerwährenden Bass gefeiert, und auch wenn wir dreieinhalb weinende Krokodilsaugen im Knopfloch tragen werden, so steht doch fest: Das muss gefeiert werden, und zwar mit so einem Nachhall, dass man noch zwei Stadtteile weiter denkt, es würden alle 100 dieser Hoch10-Nächte gleichzeitig stattfinden. Das wird mega, und natürlich ist Hoch10 in Vollbesetzung megapräsent – aber auch der Stargast des Abends wird an einem denkwürdigen Abschied nicht unschuldig sein. Joe Ford zählt zu den beeindruckendsten jungen Produzenten, die gerade in der Drum'n'Bass-Welt auf sich aufmerksam machen, Grenzen sprengen und die musikalische Fusion zum Prinzip erklären. Um es mit Datsiks Worten zu sagen: Joe Ford is the fucking future. Und Hoch10, da sind wir uns einig, ist zugleich Zukunft, Gegenwart und ein wichtiger Pfeiler der Clubgeschichte unserer Stadt. Danke, dass ihr bei uns wart.
https://www.facebook.com/events/1503998316588879/
WAAGENBAU
Max-Brauer-Allee 204
22769 Hamburg
Infos, Kontakt und mehr auf unserer Website:
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Seiten
Review
Oh Schon Hell
26.11.15
Waagenbau - ich ess dir alles weg
20.11.15
Waagenbau � Tanz und Liebe
Okay, durchatmen. Das waren ziemlich beschissene sieben Tage. Ein wenig erstaunlich ist es ja schon, dass heute Dramen wie »Adeles neues Album ist nicht bei Apple Music« und die Sache mit dem verstörten Aluhut-Prediger Naidoo schon mehr Emotionen in die Timelines spülen als die Ereignisse in Paris, aber andererseits muss man auch anerkennen, dass das menschliche Gehirn wahrscheinlich nur so klarkommt. Uns geht es da kaum anders. Auch bei uns – und in allen anderen Clubs der Stadt – wurde letztes Wochenende gefeiert. Dabei wurde viel ungläubig auf Smartphones gestarrt, minütlich aktualisierte Newsticker sorgten für eine irritierende, hirnzersetzende Kombination aus tanzenden Füßen und überfordernder Schockstarre im Kopf. Niemandem ist da zum Feiern zumute. Aber man fühlt auch instinktiv, dass die Welt nicht besser wird, wenn man einfach die Füße nicht mehr bewegt. Nein, das ist jetzt nicht der Weisheit letzter Schluss. Nur ein bleibender, subjektiver Eindruck anstelle lockerer Sprüche. Die fallen uns nächste Woche an dieser Stelle sicher wieder ein. Aber auch dieses Wochenende tanzen wir weiter – gegen Gewalt und Ausgrenzung. Mit den Worten des schlauen Dendemann: »Wir sind wütend auf den Hass und leiden mit der Unschuld/Keine Wunde heilt, wenn man weiter drin herumpult«. Spread love.
Freitag 20.11.
Gaslamp
Monte (Jeudi Records)
Jan Oberlaender (Katermukke, Waterkant Souvenirs)
Dirrty Dishes (Heinz Music)
Davidé (Jeudi Records, Audiolith)
Surreal (YB&T) b2b Julez Cordoba (YB&T)
Mikah (Heimatmelodie) b2b Maeicis (Heimatmelodie)
+ Secret Act
24:00h
Im Gaslampenlicht flackert die Tanzfläche besonders schön: buntes Lineup bis weit in den Samstag, tiefdunkle Bässe, gleißende Sounds. Eine laute Ansage zum Auftakt einer neuen Reihe im Bau.
https://www.facebook.com/events/523378961143557/
&
Samstag 21.11.
Tanz der Liebe
Ramon Tapia (Suara, Octopus Music, Tronic)
Jonas Riethmüller (Transzendenz, WG der Liebe)
Pulpo (WG der Liebe)
Who the Fuck Is Paul? (Magst Du Mich Auch, MDMA)
Tyler & Timothy
23:00h
Die Logik ist ganz einfach: jeder Tanz ist ein Tanz gegen den Terror. Dieser hier bildet sicher keine Ausnahme. Das hessische Traumteam WG der Liebe lädt zur Abfahrt, wenn in vorderster Front Ramon Tapia rackert, der chilenisch-belgische Weltbürger mit seinem ganz besonders groovenden Techno-Gemisch, dem man die lateinamerikanischen Wurzeln liebend gern anhören darf. Da kann halt nichts mehr schiefgehen.
https://www.facebook.com/events/531093503721139/
WAAGENBAU
Max-Brauer-Allee 204
22769 Hamburg
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13.11.15
Waagenbau durch dick und d�nn
Instagram macht dick! Jahaa, so geht das mit den Schlagzeilen, wenn man sonst keinerlei Probleme zur Verfügung hat. Können wir auch. Kostprobe? Facebook macht schlechte Zähne! Twitter macht Bandscheibenvorfall! Tinder macht Darmkrebs! Boulevardnachrichten machen, so behaupten zumindest amerikanische Forscher*, fiese Pickel! Was drunter steht, ist vollkommen egal. Nur ein Bildchen ist wichtig und ein Herzchen-Emoji vielleicht. In aller Seriosität können wir jedenfalls zum Wochenendauftakt verkünden, dass Waagenbau schlau macht, Tanzen schön und unser Musikprogramm glücklich. Deutsche Forscher** haben das zweifelsfrei nachgewiesen. Statistisch signifikant zufriedener und attraktiver in die nächste Woche gehen, als man diese verlässt? Ohne Yoyo-Effekt? Ganz normale Sensation. Hier ist der Versuchsablauf.
* irgendwer im Internet
** wir
Freitag 13.11.
Back Two Back
Christoph Friedmann (Collage Audio)
David Lenk (Universum)
Habitat (Get Closer, Twogether)
Christoph Cabrio (Broken Forms)
Mü (NFDCDML)
Antoine Baiser (NFDCDML)
Jucy Burns (Inner Circle Rec.)
Coss (Berlin)
24:00h, 10 €
Das Zentrale, das Schöne und Wahre am DJ-Sein ist genau das: guten Leuten gute Musik vorzuspielen. Und weil gute Leute dann ihrerseits auch eine Idee haben, was gute Musik sein könnte, spielt man sich eben gegenseitig Platten vor. Um so schöner, wenn dazu eine volle Tanzfläche bebt. Da ist es, das Konzept hinter »Back Two Back« – und auch für diese Ausgabe gibt es wieder hochkarätige und spannende DJ-Paarungen zwischen House und Techno, die sich gegenseitig anstacheln, begeistern und herausfordern. Eure Rolle ist klar – es wird getanzt, und zwar lange.
https://www.facebook.com/events/1629572887295274/
&
Samstag 14.11.
Up The Shut Fuck: Betty Ford Boys
Betty Ford Boys – Suff Daddy, Dexter & Brenk Sinatra
Support: Clingony (Topdawgz, Oha! Music)
Corner Floor: Funksnotdead
Kunst auf Karton: Der 6te Lachs
23:00h, 10 €, Tickets auch im VVK
Jetzt ist er da, der Tu-Päng-Clän, der West Street Mob, das inoffizielle Ensemble des Lindenberg-Musicals »Durch den Wind«, die sorglosen Beatbürger und nicht zuletzt die realste Boygroup der Welt: die Betty Ford Boys bei Up The Shut Fuck. Brenk Sinatra ist der einzige Mensch, der ungestraft mit einem unterbodenbeleuchteten Lowrider durch Wien-Kaisermühlen cruisen darf, Dexter, das hippokratische Aight, hat gerade mit Fatoni eines der Rap-Alben des Jahres abgeliefert, und Suff Daddy ist Disco-Don und Boom-Bap-Bachelor in Personalunion. Eh geil sind das »royal couple« Funksnotdead und Graf Clingony. Drink responsibly, dance like you don't give a fuck. Überalarm!
https://www.facebook.com/events/164003890610518/
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