Im Niemandsland des Kalenders, in den Tagen bevor das Jahr so richtig-richtig anfängt und in denen man ausschließlich Raclette-Reste isst, beschäftigen den gemeinen norddeutschen Knigge-Abonnenten ja nur zwei Themen. Eins: ab wann, wie lang und in welcher Wohnlage ist es okay, den Weihnachtsbaum aus dem Fenster zu schmeißen, und muss man das Lametta farblich sortieren? Zwei: wie lange, verdammt, muss man „Frohes Neues" wünschen und wünschen lassen? Ist es okay, am 27. Januar fahrige Diskussionen darüber anzufangen, ob man sich im neuen Jahr schon gesehen hat? Und wieso eigentlich „froh"? Sagen wir jetzt auch „frohen Morgen", „frohen Appetit" oder „schlaf froh"? Machen wir's anders: Schluss mit dem Gewünsche. Wir lassen ab morgen Taten folgen, halten es mit Public Enemy und sagen: Frohes Noise.
Wisst ihr übrigens, was uns so richtig, richtig froh machen würde? Das Clubkombinat vergibt wieder den Club Award Hamburg, und ihr als Jury-Humanmaterial habt die ehrenvolle Aufgabe, euren beliebtesten Tanzclub der Stadt zu wählen. Letztes Jahr haben wir dabei nur ganz knapp den ersten Platz verpasst. Es wäre wundervoll, wenn ihr als Akt gelebter Demokratie eure Stimme für uns abgebt, wenn ihr uns so toll findet wie wir euch. Die Wahlkabine steht hier: www.clubkombinat.de
Freitag 04.01.
Back 2 Back
Waagenbau:
Dimo (Abrakadabra)
Dubby (Café Wien, HCBC)
Christoph Friedmann (Schwarzes Gold)
Wolfgang Klette (Kapri)
Spocht (Waagenbau)
Guenes Aires (HCBC)
Mike Peppel (Grünanlage)
der Mo (Mo'ST WANTED, Waagenbau)
Fundbureau:
Goodfella (Krach mit Freunden)
Eene Meene (Friends for friends)
Maes (Schwärmertanz)
Brian Dino (Monday Edition)
Sādhanā Stülpnagel (Elektronik Milieu)
Jendrik Rothstein (DeepAid, Maulwolf)
23:00h, 8 €
Na das fängt ja gut an. Sobald man nach einer angemessen langen Silvesternacht (will sagen: Nacht, Tag, Nacht usw.) die verkrusteten Äuglein wieder aufbekommt (kennt ihr das, wenn die Augenlider Geräusche machen?), geht's nach einem Käffchen nahezu nahtlos weiter. Mit Bauchklatscher nach Zwodreizehn rein, denn jeder Tag ist ein Brückentag und jede Nacht ein Sprungbrett, wenn man nur will. Back2Back will und startet mit einem Superfreunde-Lineup: Wolfgang Klette, immer noch den „Jitterbug" im Ohr, und Christoph Friedmann vereint nicht nur eine große Liebe zu Tech House, sondern auch die zugehörige Fachkenntnis und das Gespür dafür, was die Tanzfläche braucht – und wenn ja, wie viel. Guenes Aires rollt seine Plattenkoffer sonst je nach Jahreszeit gerne ins Hoch3 oder den HCBC, zieht aber extra für uns freundlicherweise Schneeketten auf die Sackkarre (Anm. d. Red.: dieser Text entstand vor einigen Wochen in der Hoffnung auf mehr Winter) und läutet das neue Jahr ein, begleitet außerdem noch von exquisiten Selektoren wie Goodfella, Eene Mene, Dubby, Dimo, Maes, Brian Dino, Sādhanā Stülpnagel sowie Jendrik Rothstein und der Mo. Kann losgehen.
&
Samstag 05.01.
Dirty Trip
Tobi Tobsen (Moonbootica)
Davidé Kundo (Jeudi!)
Zoo#Clique (Pooca, Neidklub)
Marc „Dirty" Deal (Moonbootique, Maniax, Family Affairs)
23:00h, 8 €
Tobi Tobsen muss es geahnt haben: Y2K, Fukushima und der vermaledeite Maya-Weltnichtuntergang, nichts hat ausgereicht um die Prophezeihung eintreten zu lassen. Dabei behauptete er schon 1994 mit Der Tobi & Das Bo, dass morgen die Bombe hochginge. Hat ja alles Vor- und Nachteile. Tobi Tobsen verlegte sein Spezialgebiet bald dankenswerterweise darauf, massive musikalische Detonationen zu zünden, zunächst mit dem Sample-Synth-Napalm der Fünf Sterne Deluxe und später als Teil von Moonbootica, deren Expertise in knarzigen Elektrobomben unbestritten ist. Seine Solosets bedeuten Schub, Bass und Überraschungen – einen Dirty Trip halt. Begleitet wird er von Davidé Kundo, dem Herrn Jeudi höchstselbst, der als DJ, Veranstalter und Labelmacher in Personalunion einer der wichtigsten Botschafter für Techno in Hamburg bleibt, den all-city Freunden von der Zoo Clique und natürlich Käptn Marc Deal selbst, den man bekanntlich auch gern in der Moonboutique trifft. Hamburger Familien-Bummtschakk in saugut.
WAAGENBAU
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